... ein Film über die (nicht) notwendigkeit von Heimat...

 

 

 

 

"Macht mal was mit Migranten" - das war der Wunsch des Staatstheaters Mainz im Sommer 2011. Irgendein Theaterprojekt mit den Modethemen "Migration, Integration, Heimat, Zugehörigkeit" sollte her.

 

Wir entschieden uns dafür diese Möglichkeit zu nutzen, das Projekt jedoch völlig anders als üblich aufzuziehen, anstatt die in Politik und öffentlicher Diskussionen gebetsmühlenartig wiederholten, ewig gleichen Phrasen neu aufzulegen. Dies war der Auftakt zu einem außergewöhnlichen Theaterprojekt, "Satoe-Gesegnete Heimat", welches von 2011 bis 2013 sehr erfolgreich an verschiedenen Häusern lief (u.a. Staatstheater Mainz und Nationaltheater Mannheim). Das Stück wurde außerdem 2013 in Berlin mit dem renommierten „Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz“ ausgezeichnet.

 

Der Film „SATOE-Gesegnete Heimat“ ist inspiriert durch das gleichnamigen Theaterstück und behandelt hoch aktuelle Diskurse um Heimat, Migration, Identität und Zugehörigkeit auf ganz neue Art und Weise. Migration wird nicht in erster Linie als Problemthema einer bestimmten Gruppe behandelt, sondern als menschliche Grunderfahrungen im Deutschland des 21. Jahrhunderts. Menschen reisen dem Beruf, einer großen Liebe oder anderen Glücksversprechen hinterher, finden sich ständig in neuen privaten, sozialen, kulturellen und politischen Zusammenhängen wieder und müssen sich in ihrem Heimat- und Zugehörigkeitsgefühl immer wieder neu ausrichten. Was bedeutet das für die Identität(suche) eines Menschen? Wie findet der Einzelne seinen Platz in der Gesellschaft?

 

Der Film „SATOE-Gesegnete Heimat“ greift Themen und Inhalte des Theaterstücks auf, dessen Darsteller auch die Protagonisten des Films sind. Erzählt werden Geschichten von Menschen in Deutschland, die in Zeiten von Pegida und Integrationsdebatten versuchen herauszufinden, was Heimat und deutsch Sein für sie bedeutet. Die Protagonisten sind zwischen 21 und 77 Jahren alt, haben verschiedene kulturelle, religiöse, soziale und sprachliche Hintergründe, und stellen somit einen repräsentativen Querschnitt der deutschen Gesellschaft dar.

 

Die Geschichten der Protagonisten sollen in Episoden erzählt werden, die sich formal und inhaltlich eng auf einander beziehen. Dabei wird es eine fiktionale und eine dokumentarische Ebene geben. Im dokumentarischen Teil begleiten wir die Protagonisten in Alltagssituationen, die Aufschluss geben über ihr Leben und ihre Konflikte in Bezug auf Diskurse um Heimat und Identität. In den fiktionalen Teilen werden die Themen aus dem dokumentarischen Teil weiter geführt und vertieft, indem wir die Träume und Sehnsüchte der Protagonisten auf emotionale und poetische Art und Weise visualisieren.